Markus Orths

Niemand
schwebt allein


Erzählungen
aus 20 Jahren

Schöffling (2024)
Blick ins Buch:

Ich bin zum Aquarium gegangen und habe den Stecker gezogen. Ich habe nicht auf die Fischgesichter geachtet. Ich bin mit dem Bassin zum Haus meiner Nachbarin gegangen. Ich habe mit dem Ellbogen geklingelt. Sie hat mir aufgemacht. Wir haben Worte der Begrüßung gewechselt. Ich habe das Aquarium in ihr Wohnzimmer gebracht und auf ein Sideboard gestellt. Ich habe den Stecker eingesteckt und um Tesafilm gebeten.


Verlagsvorschau:

Ein argloser Zugreisender bekommt es mit der Angst zu tun, als sich ein zwielichtiger Mann in sein Abteil setzt und ihm auffällig viele Fragen stellt. Ein Billard liebender Auftragsmörder spielt ein haarsträubendes Spiel mit seinem widerspenstigen Opfer. Und ein unheilbar Kranker ist fest entschlossen, dem Tod durch Einfrieren seines Körpers ein Schnippchen zu schlagen. In Markus Orths’ Erzählungen liegen Komik und existenzielles Grauen nah beieinander. Mit skurrilem, oft schwarzem Humor entführt uns der preisgekrönte Autor in eine ganz eigene Welt und zeigt gewitzt die menschlichen Abgründe auf, die hinter dem scheinbar Gewöhnlichen und Alltäglichen lauern. Mal beklemmend, mal zum Schreien komisch lesen sich die hier ausgewählten Erzählungen von 2001 bis heute (aus Wer geht wo hinterm Sarg?, Fluchtversuche und Irgendwann ist Schluss) und laden zum (Neu) Entdecken dieses begnadeten Erzählers ein. Mit einer neuen, bisher unveröffentlichten Erzählung.